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Tag 98: Zeitreisen mit Empathie begleiten

  • leyroutz
  • 3. Mai
  • 1 Min. Lesezeit

Wie gehen Sie damit um, wenn Ihr Angehöriger sich in einer anderen Zeit wähnt?

Der Hippocampus, unser Gehirnareal für Zeitverarbeitung und autobiographische Erinnerungen, ist häufig einer der ersten Bereiche, die bei Demenzerkrankungen betroffen sind. Das erklärt, warum Menschen mit Demenz oft in verschiedenen Zeitebenen leben.

Die Validationstherapie nach Naomi Feil lehrt uns: Es bringt nichts, Menschen mit Demenz in unsere Realität zurückholen zu wollen. Stattdessen sollten wir ihre emotionale Wirklichkeit anerkennen und dort begegnen. Wenn Ihre Mutter nach ihren längst verstorbenen Eltern fragt, ist "Die sind schon lange tot" keine hilfreiche Antwort – es würde für sie bedeuten, diese Trauer neu zu durchleben.

Stattdessen können Sie fragen: "Du denkst an deine Eltern? Erzähl mir von ihnen." Oder: "Sie kommen heute nicht, aber ich bin hier bei dir." Das Gefühl dahinter – Sehnsucht, Unsicherheit, Heimweh – anzuerkennen, ist wertvoller als faktische Korrektheit.


Eine Angehörige berichtete mir einmal unter Tränen: "Mein Vater spricht ständig mit meiner längst verstorbenen Mutter. Statt ihn zu korrigieren, habe ich angefangen zu fragen: 'Was hat Mama gesagt?' Seine Augen leuchten dann immer, und ich lerne Dinge über ihre Beziehung, die ich nie wusste."



 
 
 

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© 2021 Christine Leyroutz - Alle Fotos von Fotografie_Lebzelt

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