Depression oder Demenz?
- leyroutz
- 6. Juli
- 1 Min. Lesezeit
Wenn das Leben still wird....
„Ich weiß nicht… ich mag nicht mehr.“Wenn ein älterer Mensch sich zurückzieht, kaum noch Interesse zeigt und zunehmend vergesslich wirkt, ist der Gedanke an Demenz naheliegend. Aber es könnte auch etwas anderes sein: eine Depression im Alter, die sich wie eine Demenz tarnt.
Was ist eine Altersdepression?
Eine depressive Episode im höheren Lebensalter ist keine Seltenheit – und oft schwer zu erkennen. Sie kann sich anders äußern als bei Jüngeren: weniger durch Traurigkeit, mehr durch Apathie, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.
Typisch für eine Altersdepression:
· Antriebslosigkeit, Erschöpfung
· Desinteresse an früheren Hobbys
· Schlafstörungen
· „Mir ist alles zu viel“
· Gefühl der Leere oder Wertlosigkeit
· Appetitverlust oder körperliche Beschwerden
🤔 Woran erkennt man den Unterschied zur Demenz?
Depression kann das Denken und Erinnern beeinträchtigen – so sehr, dass man von einer „Pseudodemenz“ spricht. Doch im Unterschied zur Demenz bleiben Struktur und Bewusstsein erhalten. Außerdem erzählen depressive Menschen über ihre Probleme, jemand der an einer Demenz leidet, versucht seine Fassade aufrecht zu erhahlten.
Unterschiede, die helfen können:
Merkmal | Depression | Demenz |
Beginn | Relativ plötzlich, mit Auslöser | Schleichend |
Selbstwahrnehmung | „Ich bin vergesslich, es macht mir Angst“ | Oft keine Krankheitseinsicht |
Stimmung | Deutlich gedrückt | Stimmung schwankend oder stabil |
Gedächtnis | Konzentrationsabhängig, besser bei Motivation | Stabil beeinträchtigt |
Reversibilität | Gut behandelbar | Fortschreitend |
❤️ Was hilft?
· Einfühlsame Gespräche statt „Reiß dich zusammen“.
· Psychologische oder psychiatrische Abklärung.
· Therapieoptionen: Gesprächstherapie, Antidepressiva, Bewegung.
· Aktivierung ohne Druck: Musik, Natur, Routine.
Wichtig: Auch Menschen mit Demenz können zusätzlich depressiv sein. Achtsamkeit für emotionale Veränderungen bleibt immer wichtig.

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