Demenzmythen im Faktencheck
- leyroutz
- 8. Juli
- 1 Min. Lesezeit
„Das hat doch jeder mal!“
„Wer viel Kreuzworträtsel macht, bekommt kein Alzheimer.“„Meine Mutter hat auch alles vergessen – das war halt das Alter.“Im Alltag kursieren viele Halbwahrheiten über Demenz. Manche geben Trost, andere führen auf eine falsche Fährte. Höchste Zeit, ein paar Mythen zu entzaubern – und Klarheit zu schaffen.
Mythos 1: „Vergesslichkeit gehört einfach zum Alter.“
Teilweise richtig. Leichte Wortfindungsprobleme oder langsameres Erinnern sind normal. Aber: Wenn Alltag und Selbstständigkeit beeinträchtigt sind, sollte man hellhörig werden.
Mythos 2: „Demenz ist gleich Alzheimer.“
Falsch. Alzheimer ist die häufigste, aber nicht die einzige Form. Es gibt viele verschiedene Demenzarten – z. B. vaskuläre, frontotemporale oder Lewy-Body-Demenz – mit unterschiedlichen Verläufen und Symptomen.
Mythos 3: „Man kann sowieso nichts tun.“
Falsch. Es gibt sehr wohl Möglichkeiten: Medikamente, strukturierende Hilfen, psychosoziale Angebote, Angehörigenberatung. Vor allem: Frühe Diagnose eröffnet Spielräume.
Mythos 4: „Nur alte Menschen bekommen Demenz.“
Falsch. Es gibt auch Demenzformen unter 65 – z. B. bei frontotemporaler Demenz oder genetischen Erkrankungen. Die sogenannte „junge Demenz“ ist selten, aber real.
Mythos 5: „Demenz ist ansteckend oder erblich.“
Meist falsch. Eine genetische Veranlagung kann bei manchen Formen bestehen, ist aber selten. Demenz ist nicht ansteckend – Nähe und Zuwendung sind kein Risiko, sondern Schutzfaktoren.
Demenz ist mehr als Vergessen – und Verständnis beginnt mit Wissen. Wenn wir Mythen entzaubern, schaffen wir Raum für echtes Mitgefühl, fundierte Entscheidungen und neue Perspektiven. Denn wer gut informiert ist, kann früh handeln, klug begleiten – und mit kleinen Gesten viel bewirken.
Lasst uns hinschauen, nachfragen und aufklären. Denn Klarheit schützt – nicht nur die Betroffenen, sondern auch jene, die sie lieben.








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