Tag 99: Wie koennen Sie heute besser auf die nonverbalen Signale Ihres Angehoerigen achten?
- leyroutz
- 4. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Wie Tom Kitwood in seinem personenzentrierten Ansatz betont, bleibt die Person mit Demenz eine einzigartige Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen, auch wenn die verbale Kommunikation zunehmend schwieriger wird. Die "personhood" – das Personsein – bleibt erhalten, selbst wenn kognitive Fähigkeiten nachlassen. Nonverbale Signale werden dann zu einem Schlüssel für das gegenseitige Verständnis.
Achten Sie bewusst auf Körperhaltung, Gesichtsausdruck und Tonfall Ihres Angehörigen. Ein plötzliches Verstummen, nervöses Händereiben, ein veränderter Blick oder eine angespannte Körperhaltung können auf Unbehagen, Schmerzen oder andere unerfüllte Bedürfnisse hinweisen. Beobachten Sie besonders die Augen – sie sind oft das "Fenster zur Seele" und können Freude, Angst oder Verwirrung zeigen, selbst wenn Worte fehlen.
Meine Empfehlung: Nehmen Sie sich jeden Tag bewusst Zeit, diese Signale zu "lesen". Versuchen Sie, einmal am Tag für 15 Minuten vollständig präsent zu sein und nur zu beobachten, ohne sofort zu handeln. Mit einem ruhigen, aufmerksamen Blick erkennen Sie vielleicht Bedürfnisse, die sonst untergehen würden. Führen Sie ein kleines Tagebuch, in dem Sie Verhaltensweisen und die Situationen, in denen sie auftreten, dokumentieren. Nach dem BOHP-Modell (Beobachtung – Ort – Häufigkeit – Personen) können Sie Muster erkennen und besser verstehen, was Ihr Angehöriger Ihnen mitteilen möchte.

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