Demenz beginnt nicht erst mit dem Vergessen – Fruehsymptome erkennen
- leyroutz
- 30. Mai
- 1 Min. Lesezeit

Viele Angehörige berichten rückblickend: „Wir haben es eigentlich schon lange gespürt, aber wir wollten es nicht wahrhaben.“ Die ersten Anzeichen einer Demenz sind oft diffus. Sie betreffen nicht nur das Gedächtnis, sondern auch Verhalten, Emotion, Orientierung und körperliche Abläufe. Das macht sie so schwer greifbar – und so leicht zu übersehen.
Hier sind typische Frühsymptome, die in der Praxis oft genannt werden:
1. Veränderung der Alltagskompetenz
Plötzliche Schwierigkeiten, Abläufe zu planen (z. B. Essen kochen, Termine merken)
Unsicherheit beim Umgang mit Geld oder Geräten
Vermehrte Flüchtigkeitsfehler beim Autofahren, in Gesprächen, im Haushalt
2. Veränderungen in der Sprache
Häufige Wortfindungsstörungen
Satzabbrüche, Verwechslungen, sich wiederholende Geschichten
Ausweichen bei Gesprächen („Ach, du weißt schon…“)
3. Verhaltensauffälligkeiten
Misstrauen, Verdächtigungen („Mein Nachbar stiehlt mir die Zeitung“)
Rückzug von Hobbys oder sozialen Kontakten
Launenhaftigkeit, Nervosität, Reizbarkeit
4. Orientierung & Zeitgefühl
Schwierigkeiten, sich an Tagesstruktur zu halten
Verwechslung von Uhrzeit, Jahreszeit oder Wochentag
Desorientierung in ungewohnten oder sogar vertrauten Umgebungen
5. Körperliche Veränderungen
Unsicherer Gang, verlangsamte Bewegungen
Veränderungen im Schlafverhalten (nächtliche Unruhe, Tag-Nacht-Umkehr)
Ungepflegtes Erscheinungsbild, obwohl früher Wert darauf gelegt wurde
Was Angehörige wissen sollten:
Diese Symptome können auch auf Depressionen, Überlastung oder Medikamente zurückgehen – das macht die Abklärung so wichtig. Eine gute Diagnostik braucht Zeit, Gespräche, Beobachtung und professionelle Tests. Sie ist kein Etikett, sondern eine Orientierungshilfe.
Früherkennen bedeutet: Handlungsspielraum erhalten.
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