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Demenz oder Altersvergesslichkeit

  • leyroutz
  • 5. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Wie man den Unterschied erkennt

„Wo habe ich bloß meine Brille hingelegt?“ – „Warum ist mir der Name entfallen, er lag mir doch auf der Zunge!“Solche Momente kennt fast jeder. Mit zunehmendem Alter schleichen sich kleine Gedächtnislücken ein. Aber wann wird aus normaler Vergesslichkeit ein Warnsignal für Demenz? Und wie kann man als Angehöriger achtsam, aber ohne Panik reagieren?


Was ist normale Altersvergesslichkeit?

Im Laufe des Lebens verändert sich unser Gehirn. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit nimmt ab, man braucht manchmal länger, um sich zu erinnern oder neue Informationen abzuspeichern. Das ist kein Grund zur Sorge – sondern ein Zeichen ganz normaler Alterung.

Typisch für altersbedingte Vergesslichkeit:

  • Namen oder Begriffe fallen einem manchmal nicht sofort ein – später aber doch.

  • Termine werden gelegentlich vergessen – aber man erinnert sich wieder oder findet Notizen dazu.

  • Man verlegt Dinge – findet sie aber später wieder (z. B. die Brille im Kühlschrank 😅).

  • Konzentration fällt schwerer – vor allem bei Stress oder Müdigkeit.

  • Alltag und Selbstständigkeit bleiben im Großen und Ganzen erhalten.

  • Merkhilfen unterstützen (Post it, Kalender....)


Wann wird es bedenklich?

Demenz beginnt schleichend – und wird oft erst spät erkannt. Es ist nicht die einzelne Gedächtnislücke, die zählt, sondern die Veränderung über Zeit. Achten Sie auf folgende Anzeichen:


Frühe Warnsignale einer möglichen Demenz:

  • Wiederholtes Nachfragen derselben Informationen.

  • Neue Lerninhalte werden kaum behalten.

  • Die Orientierung geht verloren – selbst an vertrauten Orten.

  • Die Sprache verändert sich: Worte fehlen oder werden durch unpassende ersetzt.

  • Alltagsaufgaben wie Kochen, Einkaufen oder Telefonieren fallen schwerer.

  • Stimmungsschwankungen, Rückzug oder ungewöhnliche Reizbarkeit.

Ein häufiges Missverständnis: Demenz bedeutet nicht nur Gedächtnisverlust. Auch die Aufmerksamkeit, die Sprache, das Urteilsvermögen und die Persönlichkeit können sich verändern.


Was tun bei Unsicherheit?

Wenn Sie merken, dass sich etwas verändert – vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Es ist keine Schande, sich beraten zu lassen. Im Gegenteil: Eine frühe Abklärung kann helfen, viele Möglichkeiten zu nutzen.


Empfohlene Schritte:

  1. Beobachten: Führen Sie ein kleines Gedächtnistagebuch – Was fällt auf? Seit wann?

  2. Ein Gespräch suchen: Sanft und ohne Druck. Zum Beispiel: „Ist dir auch aufgefallen, dass du in letzter Zeit öfter…?“

  3. Fachliche Abklärung: Hausärztin/Hausarzt, Gedächtnisambulanz oder eine Fachpsychologin/ein Facharzt können kognitive Tests durchführen und differenzieren: Altersvergesslichkeit, Depression, Delir oder Demenz?


Und wenn es doch Demenz ist?

Dann ist es nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Weges. Menschen mit Demenz können oft noch lange aktiv und erfüllt leben – vor allem, wenn sie früh Unterstützung erhalten. Für Angehörige gilt: Es geht nicht darum, alles „richtig“ zu machen – sondern verbunden zu bleiben.


Wichtig zu wissen:

  • Es gibt unterschiedliche Formen von Demenz – nicht jede beginnt gleich.

  • Medikamente und nicht-medikamentöse Maßnahmen können das Fortschreiten bremsen.

  • Frühzeitige Planung (z. B. Vorsorgevollmacht, Alltagshilfen) gibt Sicherheit.

  • Sie sind nicht allein – es gibt Beratungsstellen, Gruppen, Infoangebote.


Fazit:Nicht jede Vergesslichkeit ist gleich Demenz – aber jede Unsicherheit verdient ein offenes Ohr. Wer achtsam bleibt und liebevoll hinschaut, kann viel bewirken. Vielleicht ist es nur der Stress – vielleicht aber auch ein erster Hinweis auf etwas Tieferes. In jedem Fall gilt: Es ist nie falsch, sich Klarheit zu verschaffen.



 
 
 

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© 2021 Christine Leyroutz - Alle Fotos von Fotografie_Lebzelt

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