Tag 107: Der wertvolle Dialog mit Demenzexperten: Ihre individuelle Situation im Fokus
- leyroutz
- vor 12 Minuten
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Als Gerontopsychologin erlebe ich täglich, wie entlastend und bereichernd ein Gespräch mit Fachpersonen für pflegende Angehörige sein kann. Die Demenzreise ist für jede Familie einzigartig – und genau darum ist der Austausch mit Expertinnen und Experten so wertvoll.
Wenn Angehörige zu mir in die Beratung kommen, höre ich oft: "Hätte ich doch früher gewusst, dass es diese Unterstützung gibt!" Ein Gespräch mit Demenzexperten bietet Ihnen nicht nur Fachwissen, sondern vor allem einen geschützten Raum für Ihre ganz persönlichen Fragen und Sorgen. Gemeinsam betrachten wir Ihre individuelle Situation – die Persönlichkeit Ihres Angehörigen, seine Biografie, den Krankheitsverlauf, Ihre familiäre Konstellation und die vorhandenen Ressourcen.
Im Sinne von Tom Kitwoods personenzentriertem Ansatz steht dabei immer der Mensch mit Demenz als ganze Person im Mittelpunkt – nicht nur seine kognitiven Einschränkungen. Kitwood hat uns gelehrt, dass das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz maßgeblich davon abhängt, wie ihre Umgebung auf ihre psychosozialen Grundbedürfnisse eingeht: Trost, Identität, Beschäftigung, Einbeziehung und Bindung.
Ein Expertengespräch kann Ihnen helfen:
Die aktuelle Phase der Erkrankung besser zu verstehen
Kommunikationstechniken zu erlernen, die Stress reduzieren
Verhaltensweisen Ihres Angehörigen neu zu deuten
Konkrete Alltagsstrategien zu entwickeln
Entlastungsangebote kennenzulernen und anzunehmen
Besonders wertvoll finde ich, wenn pflegende Angehörige sich nicht nur einmalig, sondern in regelmäßigen Abständen mit Experten austauschen. Die Demenz verändert sich, und damit auch die Herausforderungen und Bedürfnisse aller Beteiligten. Ein kontinuierlicher Kontakt zu Demenzexperten – sei es durch Einzelberatungen, Angehörigengruppen oder
Fort- und Weiterbildungen – kann Sie durch alle Phasen der Erkrankung begleiten und Ihnen neue Perspektiven eröffnen.
Denken Sie daran: Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe anzunehmen. Im Gegenteil – es zeugt von Verantwortungsbewusstsein und Fürsorge, sowohl für Ihren Angehörigen als auch für sich selbst.

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